Club Sandwich – Fleischklassik Vol. 72
Wie kam dieses Sandwich vom Casino in den Roomservice?
Das Prinzip, allerlei feine Zutaten so in Weißbrotscheiben zu verpacken, dass man sie weitgehend ohne Besteck essen kann und am Ende den gröbsten Hunger besiegt hat, reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Eine der vielen Legenden über die Entstehungsgeschichte klingt vor allem deswegen realistisch, weil sie auf den Namensgeber, den 4th Earl of Sandwich, Sir John Montagu (1718–1792) zurückgeht. Der verbrachte angeblich die meiste Zeit seines Lebens am Spieltisch und ließ sich sein Essen in Brotscheiben gedeckelt servieren, um nicht wegen einer so profanen Sache wie Nahrungsaufnahme das Zocken unterbrechen zu müssen. Das allein erklärt freilich nicht den Siegeszug dieses Snacks, der seinen Vornamen von den in den USA weit verbreiteten Country Clubs erhielt, wo das mehrstöckige Club Sandwich die hungrigen Golfspieler sättigt. Dass dieses Nobel-Fastfood längst auf fast jeder Roomservice-Karte in besseren Hotels rings um den Erdball steht, liegt vor allem daran, dass es für Hotelküchen in seinen Komponenten perfekt vorbereitbar ist – und notfalls sogar vom Nachtportier fertiggestellt und aufs Zimmer gebracht werden kann.
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